Landwirtschaft und Gewerbe
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1. Die
Landwirtschaft
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"Der Ort nährt sich
vom Ackerbau, der Viehzucht, Trommelstickerey, und leidet oft durch
Überschwemmungen" schreibt 1813 das "Lexikon von dem Großherzogtum
Baden". Waren die Brunnaderner bis in unsere Zeit auf Landwirtschaft und
Nebenerwerb angewiesen, so sind heute von rund 20 Bauernhöfen nur ein
Haupterwerbsbetrieb, eine Schäferei und etwas landwirtschaftlicher
Nebenerwerb übrig geblieben.
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In sanktblasianischer Zeit und bis ins 19. Jh. hatte man die Ackerflur
in drei große Bereiche aufgeteilt - Hardt-Ösch, Weißenweg-Ösch,
Zelgen-Ösch - und gemäß der Dreifelderwirtschaft (Sommerkorn,
Winterkorn, Brache) einheitlich bestellt. Das Vieh wurde auf die
gemeinsame Weide getrieben, Kühe und Stiere in getrennten Herden. In den
Unteräckern weideten die verschnittenen Hengste während der
"Heilungszeit". Einige Wiesenstücke waren den Bauern und Taunern
(Taglöhnern) zum Mähen ausgewiesen.
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Um die Mitte des 19. Jh. bestand - die vielen Menschen zu ernähren - der
größte Teil der Brunnaderner Gemarkung aus Ackerland. Heute sind
Hangäcker in Wiesen oder Wald, Feuchtwiesen in Weiden umgewandelt.
In den 1960er Jahren wurde die Vatertierhaltung aufgegeben, wo einst die
"Molke" stand, ist heute der Kinderspielplatz.
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Schon immer hatte man in Brunnadern Obst angebaut. Doch dass Brunnadern
mit ca. 10 ha Baumkulturen die größte Obstbaugemeinde des Landkreises
Neustadt wurde, verdankt es dem Vorbild des weitgereisten Holzhändlers
Richard Preißer. Der Kreisausschuss Waldshut würdigte seine großen
Tafelobstanlagen 1913 mit einer Anerkennungsurkunde. Händler kauften im
Dorf das Obst auf, viele Bauern verkauften ihre Früchte aber "auf dem
Wald", in Lenzkirch, Neustadt, selbst in Furtwangen und Triberg. Diese
Einnahmequelle verlor sich Ende der 1950er Jahre, geblieben ist ein
Obstbaumkranz ums Dorf. |
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